Für die nächste Etappe von Duschanbe nach Khorog standen
zwei verschiedene Routen zur Wahl. Nach den Tipps der Einheimischen entschieden
wir uns für die zwar längere, aber bessere südliche Route über Kulob. Im
Nachhinein fragen wir uns, wie schlecht dann erst die Straße auf der nördlichen
Route sein muss. Über steile Pässe ging es in Richtung Panj, dem Grenzfluss
zwischen Tajikistan und Afghanistan. Bevor es ins Tal zum Fluss hinunterging,
trafen wir bei einem kurzen Fotostopp noch zwei Fahrradfahrer aus Belgien.
Die Strecke am Panj entlang stellte sich als Holperpiste à
la Turkmenistan heraus und der Straßenrand war von Felsstürzen gesäumt, die
auch teilweise die Straße zur Hälfte blockierten. Die Bauarbeiten scheinen ein
einziger Kampf gegen die enormen Naturgewalten zu sein. Kaum ist eine
Betonschutzwand errichtet, wird sie gleich von herabstürzenden Felsen wieder
eingerissen, ebenso wie der neue Asphaltbelag. Die ganze Strecke kann
eigentlich nur provisorisch befahrbar gehalten werden.
Immer wieder die Belgischen Radfahrer im Sinn holperten wir
2 Tage lang nach Khorog. Als wir unterwegs einen einheimischen Anhalter
mitnahmen, stellte sich heraus, dass er in genau dem Ort, in dem wir ohnehin
übernachten wollten, ein großes Grundstück besitzt. Auf diesem konnten wir
campen, ohne dass wir wie in der Nacht zuvor morgens um halb sechs am Flussufer
von Soldaten geweckt wurden. Eine ungefähre Vorstellung der Straßenverhältnisse
verdeutlicht vielleicht die Tatsache, dass die Scheißnaht am Auspuffendrohr
gerissen war und wir dies in einer kleinen Werkstatt wieder anschweißen lassen
mussten.
Entschädigt wurden wir durch die genialen Ausblicke auf die
3000 bis 4000 Meter hohen Berge links und rechts des Tales.
Angekommen in Khorog fanden wir ein nettes Hostel, die Pamir
Lodge, wo wir den Bus in dem sehr schön angelegten Innenhof abstellten. Nach
der Stattbesichtigung konnten wir uns am Abend mit anderen Reisenden über die
Streckenbegebenheiten und andere Erfahrungen im Pamirgebirge austauschen.
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