Dienstag, 16. Mai 2017



Nachdem wir festgestellt hatten, dass wir wohl den Tankdeckel bei der letzten Tankung vergessen haben, schlug uns der Besitzer des Hostels in Bischkek vor, es auf dem Autoteilebazar zu versuchen. Der Basar stellte sich als der „heilige Gral“ der Autoteilemärkte heraus. Kilometerlang reihte sich Container an Container und in jedem einzelnen fand sich ein kleiner Schrottplatz zu einem Modell oder einer Automarke wieder. Leider sind alte VW-Busse in Kirgisistan nicht sehr verbreitet und so fand sich in dieser ganzen „Kleinstadt“ wirklich kein VW-Tankdeckel. Glücklicherweise passen aber Mercedes Öleinfüll-Deckel auf den VW-Tankstutzen. Die gibt es hier nämlich hingegen zuhauf, weil jeder „Marschrutka“ (Sammeltaxi) ein Mercedes T1 ist. Trotzdem nahmen wir uns vor, die Tankstelle vom Tag zuvor nochmal anzulaufen, weil sie fast auf dem Weg zum Grenzübergang nach Kasachstan liegt. Siehe da, auf Anfrage kramte die freundliche Kassiererin unseren Tankdeckel unter dem Tresen hervor und übergab ihn uns. 

 
Nach dem Grenzübertritt fuhren wir ca. 400 km am Tien-Shan Gebirge entlang bis Shymkent. Dort biegt die hervorragend ausgebaute Straße nach Nord-Westen ab und die kasachische Steppe beginnt. Auf den nun folgenden 1600 km wechseln sich nur die Bauart der Strommasten und die Farbe der Kamele ab. Trotzdem ein Paradies für uns, an jedem Parkplatz steht eine kostenlose Montagegrube zur Verfügung.   



Nach etwa 700 km war eigentlich ein Stopp in der Stadt Baikonur geplant, die direkt neben dem gleichnamigen russischen Weltraumbahnhof liegt. Leider wurde uns die Einfahrt in die Stadt verwehrt. Ein spezielles Dokument zur Einfahrt wäre notwendig gewesen, das aber natürlich nur das russische Innenministerium ausstellt. Enttäuscht fuhren wir 200 km weiter nach Aral, um dort das einzige Hotel in der Gegend anzulaufen. Dieses entpuppte sich jedoch als überteuerte Bruchbude und konnte nicht ansatzweise mit dem gewohnten Standard im VW-Bus mithalten. 5 km außerhalb der Stadt fanden wir dann einen traumhaften Platz, uneinsehbar eingebettet zwischen zwei Hügeln.

 
Die Besichtigung des Aral-See (oder was davon übrig ist) ließen wir ausfallen, weil wir keine Lust hatten, einen vollen Tag über unsichere Sandpisten zu holpern nur um ein Paar verrostete Schiffswracks zu sehen. Weiter ging es immer geradeaus bis nach Aqtöbe, wo wir mal wieder ein Hostel bezogen, hauptsächlich um uns der Körperpflege zu widmen. 













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